Lesung und Gespräch mit der Journalistin Christiane Florin
In Kooperation mit dem Medienforum des Bistums Essen
Warum zum Teufel bin ich so geduldig mit dieser Kirche?
Die Kirche besteht nicht nur aus Machtmissbrauch, sexueller Gewalt und Frauenverachtung, es gibt darin so viele Menschen, die Gutes tun. Bei diesem Satz ist die Geduld von Christiane Florin schnell am Ende. Ja, es gibt diese Menschen, die Gutes tun. Aber auch sie haben viel zu lange zu Machtmissbrauch, sexualisierter Gewalt und Frauenverachtung geschwiegen. Vielleicht, weil sie sich ihre Heimatidylle nicht kaputt machen lassen wollten. Denn Katholizität ist nicht nur ein Glaube, es ist auch ein Heimatgefühl. Betroffene sexueller Gewalt, Opfer lehramtlicher Strafaktionen und Analytiker des Machtapparats stören im Gefühlsablauf.
Aber: Damit machen sich die Gutgläubigen zu Komplizen. Zu Komplizen, die sich nicht gegen ein autoritäres System wehren, das Gläubige kleinhält. »Trotzdem! Wie ich versuche, katholisch zu bleiben« ist Anklage, Selbstanklage und Bekenntnis einer Sehnsucht.
Biografie
Christiane Florin, geb. 1968, Leiterin des Kulturressorts der Wochenzeitung „Rheinischer Merkur“ und Lehrbeauftragte für Politische Wissenschaft an der Universität Bonn. Mit dem Ernst-Robert-Curtius-Förderpreis für Essayistik ausgezeichnet.
Vorverkauf: Medienforum des Bistums Essen, Zwölfling 14, 45127 Essen, Tel.:0201/2204-442
Abendkasse: sofern nicht ausverkauft – Einlass: 19.00 Uhr